Bindegewebe speichert Informationen, sodass schmerzende Narben auch wieder die Erinnerungen an deren Entstehungsgeschichte wachrufen können. Werden die Faszien, also jenes Bindegewebe, das unseren gesamten Körper verbindet, mit dem Skalpell verletzt oder reißen diese, dann verkleben und verfilzen die einzelnen Schichten miteinander. Dadurch wird die Faszienkette unterbrochen und der Schmerz kann auch an einer komplett anderen Stelle auftreten. Ebenso entsteht eine chronische Reizung durch vermehrt eingewanderte immunkompetente Zellen und Entzündungsmediatoren in das Narbengewebe. Durch das Einspritzen von Lokalanästhetikum bedient man sich hier einer Nebenwirkung von Lokalanästhetika, welche den chronischen Reiz und Entzündungszustand im Narbengewebe wieder auflösen können und dadurch die Störung der Regulation positiv beeinflussen. Ohne Therapie und mit fortschreitender Zeit können die Dammschnittnarbe und die Verwachsungen härter und störender werden oder Schmerzen am Scheideneingang verursachen. Dr. Thorsten Graf erklärt: „Durch direktes Unterspritzen der Narbe wird diese wieder weich und elastisch, und Schmerzen können reduziert und vermieden werden.“
„Seit der Geburt unseres Sohnes, leide ich beim Sex unter stechenden Schmerzen an der Dammnaht. Gibt es eine andere Behandlungsmethode als das Skalpell? Ich möchte nicht noch einmal unters Messer!“
Dr. Thorsten Graf: Eine Ausschneidung im Sinne einer Revision, bzw. Korrektur hilft aus meiner Sicht nur in seltenen Fällen, da ja wieder ein neuer Reiz gesetzt wird und meist eine noch größere Narbe entsteht. Eine Neuraltherapie mittels Unterspritzung hilft hier ausgesprochen gut!“